Monywa – die Stadt mit dem Riesenbuddha

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Monywa ist noch nicht lange auf der Karte der touristischen Reisen, obwohl diese beschauliche Stadt atemberaubende Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Während Touristen im Stadtbild hier fast noch fehl am Platz wirken, erwartet einen jeden Besucher nicht nur die zweitgrößte Buddha-Statue der Welt, sondern auch ein authentischer und lebhafter Alltag. Bunte Märkte mit köstlichen exotischen Früchten, viele Essensstände und ein lebendiges Nachtleben sorgen für einen unvergesslichen Aufenthalt. Monywa gilt außerdem mit ihren unzählbaren Buddha-Statuen als eine der wichtigsten religiösen Stätten von Myanmar.

TIPP: Hunderttausende Buddhas in der Thanboddhay-Pagode
Lay Kyun Sat Kyar – der zweithöchste Buddha der Welt (Shutterstock.com)
Lay Kyun Sat Kyar – der zweithöchste Buddha der Welt (Shutterstock.com)

Inhaltsverzeichnis - das finden Sie hier

Die wichtigsten Daten und Fakten zu Monywa

Monywa ist mit 100.000 Einwohnern bereits eine etwas größere Stadt und liegt 136 Kilometer entfernt im Nordwesten von Mandalay. Die Stadt gilt durch ihre strategisch günstige Lage am Chindwin-Fluss als wichtiges Handelszentrum für tropische Güter wie Orangen, Palmzucker oder Baumwolle. Trotz der dörflichen Atmosphäre gilt Monywa als Hauptverkehrsader in den nördlichen Teil von Myanmar. Auch wenn die Infrastruktur innerhalb der Stadt ausbaufähig ist, erklärt sich somit das hohe Verkehrsaufkommen. Die Straßen sind im Gegensatz zu vielen anderen ostasiatischen Städten jedoch sehr breit. Pferdekutschen und Hausschweine benutzen die öffentlichen Wege ebenso wie Überlandbusse und die vielen Tucktucks, welche hier als Hauptverkehrsmittel für Touristen empfohlen werden. Da Besucher erst seit dem Jahre 1990 in Monywa zugelassen sind, steht der Tourismus noch in den Startlöchern. Ein Aufenthalt bedarf deshalb ein wenig Flexibilität und Abenteuerlust, dies wird sich aber in Anbetracht der liebevollen und gastfreundlichen Kultur der Einwohner auszahlen.

Thanbodday Pagode in Monywa, Myanmar (Shutterstock.com)
Thanbodday Pagode in Monywa, Myanmar (Shutterstock.com)

Highlight Nummer 1: Die Thanbodday Pagode

Mehr als sagenhafte 580.000 Buddha-Figuren schmücken diese imposante Tempelanlage. Die Thanbodday Pagode befindet sich circa zehn Kilometer östlich vom Stadtzentrum Monywas entfernt. Sie strahlt in ihrer Außenfassade in den buntesten Farben und besticht optisch durch unendliche Schnörkel und Details. Sie wurde zwischen 1939 und 1952 erbaut und gilt als schönste Pagode in ganz Myanmar.

Das kreative Äußere übertrumpft nur noch der Innenraum des Tempels, in welchem über 580.000 Buddha-Figuren in verschiedenen Größen den Boden, die Wände und die Decke schmücken. In die Wände ist außerdem eine Vielzahl an heiligen Gegenständen eingemauert. Der ganze Pagoden-Komplex wirkt auf den ersten Blick übertrieben und überfordernd, ein Blick fürs Detail öffnet jedoch die Tür in eine heilige, religiöse Kultur. Um die Thanbodday Pagode herum gibt es einen Teich, der von etlichen Schildkröten bewohnt ist und einen Wachturm. Von diesem aus ist die Tempelanlage herrlich zu sehen. Der einzige Nachteil ist, dass der Wachturm ausschließlich für Männer geöffnet ist. Desweiteren müssen die Schuhe vor dem Betreten ausgezogen werden.

Thanbodday Pagode in Monywa, Myanmar (Shutterstock.com)
Thanbodday Pagode in Monywa, Myanmar (Shutterstock.com)

Highlight Nummer 2: Lay Kyun Sat Kyar – der zweithöchste Buddha der Welt

Mit 116 Metern ist der Lay Kyun Sat Kyar der größte stehende Buddha in Myanmar und – würde man die Stufen, auf denen er steht berücksichtigen, sogar der Größte der Welt. Die eindrucksvolle Statue befindet sich nur fünf Kilometer von der Thanboddy Pagode entfernt. Dem stehenden Buddha zu Füßen liegt die Bodhi Tataung – Statue, welche symbolisch den Zeitpunkt darstellt, zu welchem Buddha kurz vor seinem Eintritt ins Nirwana stand. Die stehende Figur hat insgesamt 31 Etagen, von denen bisher aber nur 16 begehbar sind.

Lay Kyun Sat Kyar der größte stehende Buddha in Myanmar
Lay Kyun Sat Kyar der größte stehende Buddha in Myanmar

Im Inneren des liegenden Buddhas befindet sich eine Art Museum, das anhand vieler menschengroßer Buddha-Figuren seinen religiösen Werdegang darstellt und allgemeine Informationen zur Religion des Buddhismus gibt. Hoch zu den beiden Figuren kommt man über einen schmalen Treppenaufgang, der an einer goldenen Pagode und einem Feld mit mehr als 1000 Buddha-Figuren vorbeiführt. Der Aufstieg, um an die Füße des stehenden Buddhas zu kommen, ist allerdings sehr anstrengend und Bedarf guter Kondition. Einheimische Frauen und Kinder bieten vor dem Aufgang Getränke und Snacks an, die es sich lohnt, zu kaufen.

Bodhi Tataung - Statue
Bodhi Tataung – Statue
Wo steht der Größte Buddha der Welt?

Der im Jahr 2008 eingeweihte Lay Kyun Sat Kyar Buddha von Monywa ist mit seinen 116 m Höher der zweithöchste Buddha der Welt. Mit dem Fundament kommt er sogar auf 130 Meter und wäre die höchste der Welt. „Offiziell“ ist der „Spring Buddha“ von Henan in China die höchste Buddhastatue der Welt. Welchen Platz der liegende Buddha am selben Ort einnimmt, ist nicht geklärt. Derzeit wird noch an einem dritten Riesenbuddha gearbeitet.

Weitere Sehenswürdigkeiten rund um Monywa

Monywa als Zentrum des buddhistischen Glaubens hat neben diesen zwei Highlights auch noch weitere Sehenswürdigkeiten. Die Aung Setkya Pagode liegt direkt am Berg, auf welchem die beiden riesigen Buddhas stehen. Die Pagode ist größtenteils aus Gold und hält weitere 8000 Buddha-Figuren zum Anschauen bereit.

Auf der anderen Seite des Chindwin-Flusses, circa 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, liegen die Hpo Win Saung-Höhlen. Dieses Höhlensystem wurde zwischen dem 14. Und 16. Jahrhundert gebaut und besticht durch fast 1000 Höhlen, viele von ihnen mit eindrucksvollen Malereien und Gebilden ausgestattet. Seit ein paar Jahren wird der Hafen von Monywa auch als Startpunkt für Flussschifffahrten genutzt. Von hier beginnen kleine Kreuzfahrten in den Nordwesten oder an die östliche Küste des Landes. Das Flussufer ist zum Sonnenuntergang dank des fast konstant guten Wetters immer einen Spaziergang wert. Sobald es dunkel wird, erwacht die Stadt zum Leben. Dann füllen sich die Straßen mit Essensständen und kulinarischen Angeboten und überall gibt es ein Plätzchen, um den Tag mit einem Bier ausklingen zu lassen.

Buddha Statue im Maha Bodhi Ta Htaung, einem Kloster in Monywa Township
Buddha Statue im Maha Bodhi Ta Htaung, einem Kloster in Monywa Township

Klimatische Bedingungen, Übernachtungs-Tipps und die ideale Aufenthaltsdauer

Monywa ist faszinierend, aber dennoch überschaubar, weshalb sich in der Regel ein zweitägiger Aufenthalt mit einer Übernachtung lohnt. So ist genügend Zeit für die Besichtigung der Highlights vorhanden und es besteht die Chance, in den Abendstunden mit der Kultur der Bewohner in Kontakt zu kommen. Die Stadt hat mittlerweile auch ein kleines Angebot an verschiedenen Hotels. So gibt es zum Beispiel das Monywa Hotel und das Chindwin Hotel, beides Budgethotels mäßigen Komforts, dafür mit unter 20 Euro aber bezahlbar. Das Win Unity Resort Hotel kostet zwischen 30 und 60 Euro und bietet etwas mehr Komfort. Monywa liegt als eine der wenigen ostasiatischen Städte im Steppengebiet.

Wetter und Klima: Zwischen März und Mai steigen die Temperaturen auf über 40 Grad an. Die Regenzeit ist mit den Monaten Juni, Juli und August relativ kurz, so dass sich als optimale Reisezeit die Monate zwischen September und Dezember anbieten.

Anreise nach Monywa und Fortbewegung in der Stadt

Die ideale Anreise geht über Mandalay, Touren kann man von Mandalay hier buchen. Mehrere Unternehmen fahren mit Minibussen und Überlandbussen halbstündig zwischen 5 und 17 Uhr vom Busbahnhof in Mandalay nach Monywa. Die Fahrt dauert zwei bis drei Stunden, die meisten Busse sind noch nicht klimatisiert. Der Preis liegt zwischen 2000 und 4000 Kyat. Wer genügend Zeit mitbringt, sollte sich einen Stopp in Sagain nicht entgehen lassen, denn hier gibt es einen Wanderweg, der an einer Vielzahl beeindruckender, goldener Pagoden vorbeiführt. In Monywa empfiehlt es sich, auf Rikschas zurückzugreifen oder sich ein Moped auszuleihen, da die Sehenswürdigkeiten ein wenig außerhalb der Stadt liegen.

Monywa kann ohne zu zögern als Juwel in Myanmar bezeichnet werden und ein Ausflug in die Stadt der Buddhas sorgt für eindrucksvolle Erinnerungen an die buddhistische Kultur des Landes.

3 Kommentare

  1. Welche Möglichkeiten hat man denn von Tachilek inzwischen? Kann man alleine nach KengTung weiter oder braucht man einen bezahlten Aufpasser? Wie lange kann man mit der 10$-Einreise da bleiben?

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